Plastik kommt nicht in die Tüte
Im Trend: Unverpacktläden und Verpackungsreduzierung
[29-10-2019] Die Plastiktüte soll abgeschafft und Einwegstrohhalme am besten verbannt werden. Beides sinnvolle und gleichzeitig kleine Schritte, Pastik zu vermeiden. Die Flut an Verpackungsmüll ist jedoch viel größer und nimmt immer mehr zu. Die Deutschen sind mit 220,5 Kilogramm Haushaltsmüll pro Kopf und Jahr (Stand 2016) europaweiter Spitzenreiter.
Plastik und seine Vermeidung ist derzeit in aller Munde, Kunden fragen vermehrt nach plastikfreier Verpackung bzw. Verpackungsvermeidung.
In diesem Zuge entstehen neben alternativen Verpackungslösungen immer mehr sogenannte Unverpacktläden, mindestens 100 gibt es aktuell in Deutschland.
Ganz nach dem früheren Prinzip des „Tante-Emma-Ladens“ bringt man seine Behältnisse von zu Hause mit, wiegt diese vor und nach der Benutzung ab und füllt die benötige Ware lose und frisch ein.
Plastik und seine Vermeidung ist derzeit in aller Munde, Kunden fragen vermehrt nach plastikfreier Verpackung bzw. Verpackungsvermeidung.
In diesem Zuge entstehen neben alternativen Verpackungslösungen immer mehr sogenannte Unverpacktläden, mindestens 100 gibt es aktuell in Deutschland.
Ganz nach dem früheren Prinzip des „Tante-Emma-Ladens“ bringt man seine Behältnisse von zu Hause mit, wiegt diese vor und nach der Benutzung ab und füllt die benötige Ware lose und frisch ein.
Unverpackt Laden - Abfüllstation
Völlig ohne Plastik und Verpackungen zu leben erfordert schon einiges an Eigeninitiative. Man muss sich genau informieren, planen, selber machen. Aber es ist gar nicht schwer zu reduzieren.
Tipps für verpackungsfreieren und nachhaltigeren Konsum:
Tipps für verpackungsfreieren und nachhaltigeren Konsum:
-> Reduce, reuse, recycle
Reduce
Beim Lebensmitteleinkauf im Supermarkt muss man sich schon ganz schön anstrengen, nachhaltige oder gar unverpackte Alternativen zu finden. Leichter wird es auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen und natürlich im Unverpacktladen. Stets mit dabei sollte eine wiederverwendbare Tasche sein.
Feste und trockene Lebensmittel sind am leichtesten unverpackt zu finden. Doch auch Flüssiges, wie etwa Putzmittel, lässt sich an Abfüllstationen im Bio- oder Unverpacktladen leicht ohne Plastikverpackung mit nach Hause nehmen. Und wer sich den Weg sparen will, mixt sich einfach schnell selbst ein Reinigungsmittel, z.B: aus Essig mit eingelegter Zitrusschale oder Natron mit ätherischen Ölen. Die ganz Mutigen nutzen den nächsten Herbstspaziergang und sammeln Kastanien als Zutat für Waschmittel. Die enthalten Saponine machen die Wäsche sauber wie eh und je.
Auch für Kosmetika haben sich bereits viele Alternativen wie wiederverwendbare Wattepads oder Holzhaarbürsten etabliert: Ein Stück Seife oder festes Shampoo ersetzen die Seifen in der Flasche, eine Bambuszahnbürste löst die aus Plastik ab und Kokosöl stiehlt der Creme aus der Tube die Show.
Laura Mitulla/Unsplash
Reuse
Reuse - frei nach dem Motto: Aus alten Dingen Neues entstehen lassen. Hierbei ist ein wenig Fantasie gefragt, denn über Jahre hinweg haben wir gelernt, für jede Fragestellung eine maßgeschneiderte Antwort zu erwerben – eine empfindliche Banane muss also in einer extra dafür vorgesehenen Bananentransportbox transportiert, der lose Lebensmittelvorrat in eigens dafür gekauften Dosen aufbewahrt werden.
Dabei kann eine schöne Flasche wunderbar zur Vase umfunktioniert werden, die Schraubgläser der letzten Nusscremes ersetzen neu gekaufte Vorratsgläser oder Teelichthalter. Ist etwas kaputt, werft es nicht gleich weg, sondern repariert es. In manchen Städten gibt es sogar sogenannte Repair Cafés, in denen Laien und Fachkundige gemeinsam tüfteln und kaputten Dingen wieder Leben einhauchen.
Manfred Richter/pixabay
Recycle
Bei allem guten Willen werden die meisten von uns nicht direkt „Zero Waste“ erzeugen. Dann kommt es auf die richtige Entsorgung an. Zunächst wird der Gegenstand in seine einzelnen Materialien zerlegt (z.B. die Papierummantelung vom Plastikbecher entfernen) und anschließend in der passenden Tonne entsorgt. Ist der Müll zu sperrig oder speziell, kommt er auf den Wertstoffhof.
Doch bei aller Recycling-Motivation gilt es zu bedenken, dass es immer sinnvoller ist, im ersten Schritt Müll zu vermeiden. Denn gelangt etwa Plastikmüll (oder auch der Zusatz von Plastik in Form von beispielweise Mikroplastik in Gesichtspeelings) einmal in die Umwelt, ist das Material dort Hunderte von Jahren nachweisbar und geht in Böden und Wasser über.
Deshalb sollten wir von vornherein Verpackungen vermeiden und so unverpackt wie möglich einkaufen.